Rallye Club Perg
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Ereignisreiches Wochenende für den RCP bei 3 Veranstaltungen:

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Vergangenes Wochenende war der Rallye Club Perg bei gleich 3 Veranstaltungen vertreten.

Fotos: Harald Illmer (4), Leopold Freistätter (1)


Der Amstettner Patrick Breiteneder feiert erfolgreich sein Motorsport-Comeback mit dem Einstieg in die österreichische Rallyecross Staatsmeisterschaft, Roman Steinbauer führt nach dem 3. Lauf zur Drift Challenge Austria weiter die Meisterschaft in seiner Wertungsklasse an. Weniger gut gelaufen ist es für die RCP Protagonisten bei der Rallye St. Veit, wo zwar 2 Klassensiege zu verzeichnen sind, ansonsten aber Ausfälle und ein Fall von Glück im Unglück das Bild etwas trüben.

Beim ersten Lauf zur österreichischen Rallyecross Staatsmeisterschaft im ungarischen Nyirad greift der Rallye Club Perg Starter Patrick Breiteneder nach über einem Jahr Babypause höchst erfolgreich wieder ins Geschehen ein. In der 10 Fahrzeuge umfassenden Klasse „Super Touring Cars“ tritt Breiteneder mit seinem Mini Cooper S mit dem deutlich schwächsten Fahrzeug an. Dank geringem Gewicht, gutem Fahrwerk und großen Bremsen konnte Breiteneder mit seiner Routine diesen Nachteil jedoch fast wett machen und beendete die Vorläufe am sehr guten 3. Platz. Im Finale der besten sechs ging es dann deutlich turbulenter zu als zuvor. Gleich im ersten Lauf kam es in Kurve 1 zu einem Crash der beiden Erstplazierten, wo auch der Mini involviert war und Neben einer verbogenen Motorhaube auch einen Schaden am Kühler davon trug. In der fünfminütigen Reparaturpause die dem Rennabbruch folgte, konnte der Kühler mit 8 Kaugummis (Marke dem Verfasser des Textes bekannt) sogar die Rennkommissäre beteiligten sich am Gruppen-Kauen, notdürftig repariert und beim Restart wieder angetreten werden. Dort konnte sich der Amstettner auf Platz 2 behaupten und nach drei Runden lag der blitzblaue Mini plötzlich in Führung. Eine Runde später dann eine Schrecksekunde – bei einem Sprung löste sich der Verschluss der Motorhaube, welche sofort nach oben klappte und dabei die Windschutzscheibe zerstörte. Jetzt konnte Breiteneder endgültig seine Klasse unter Beweis stellen, indem er durch den schmalen Spalt unter der offenen Motorhaube schauend das Rennen beendete und sogar noch Platz 2, sowie die begeisterten Blicke der Fans regelrecht erobern konnte.

Steinbauer rettet Stockerlplatz:

Ähnlich ergangen ist es dem Rallye Club Perg Drifter Roman Steinbauer, welcher sich beim 3. Lauf zur Drift Challenge Austria (DCA) in St. Veit schnell mit der für ihn neuen Strecke anfreunden konnte. Nach zwei von drei Wertungsläufen führte er seine Wertungsklasse mit einem komfortablen Vorsprung an, weshalb er sich für den dritten Lauf entschied, auf Nummer sicher zu gehen und nichts mehr zu riskieren. In der Einführungsrunde zum letzten Wertungslauf löste sich jedoch das Profil vom linken Hinterreifen seines BMW 325 wodurch mangels Bodenhaftung die Wertungsrunde gleich mit einem Dreher begann und mit weitaus weniger Speed absolviert werden konnte. Steinbauer konnte sich mit Platz 3 in seiner Wertungsklasse dennoch einen Stockerlplatz sichern und behält auch knapp die Führung in der Meisterschaftswertung.

Auch der zweite RCP Drifter Andreas Höbarth ging in St. Veit mit seinem BMW 325 an den Start und komplettierte damit das Team Powerdrift. Auch Höbarth konnte sich schnell an die Strecke gewöhnen, mußte das Training jedoch mit einem Defekt am Lenkgetriebe vorzeitig abbrechen. „Danke an Mario Wögerbauer, welcher uns ein kurzfristig organisiertes Lenkgetriebe nach St. Veit gebracht hat, was mir den Start am Renntag gesichert hat“, lobt Höbarth den Einsatz seines Teams. In den Wertungsläufen machte er bis auf ein paar kleine Fehler eine gute Figur und es machte ihm sichtlich Spaß über die Strecke zu driften. Das Ergebnis war dabei nebensächlich, da Höbarth diese Saison nutzt um Erfahrung zu sammeln.

Höhen und Tiefen bei der Rallye St. Veit:

Beim dritten Lauf zur Austrian Rallyechallenge, ebenfalls in und um St. Veit, konnten sich vor Allem Franz Panhofer und sein Copilot Richard Gollatsch in Szene setzen. Nach einer nahezu fehlerfreien Rallye, wo Panhofer mit seiner PS mäßig unterlegenen Toyota Corolla bei vielen Startern mit weitaus moderneren und stärkeren Fahrzeugen für verdutzte Gesichter gesorgt hat, kommt das RCP Duo mit einem Klassensieg, Platz 3 in der Gesamtwertung der historischen Fahrzeuge und dem 24. Platz im Gesamtklassement ins Ziel. Das Highlight dabei war die sensationelle 13. schnellste Zeit auf der sechsten Sonderprüfung. „Es ist von Anfang an gut gelaufen. Ich kenne und mag diese anspruchsvolle Rallye und konnte deshalb ein paar Veränderungen am Fahrzeug probieren. Ich hatte vom Start weg vollstes Vertrauen in das Auto und meinen Copiloten, weshalb ich ganz schön pushen konnte, ohne dabei großes Risiko einzugehen“, berichtet Panhofer erfreut.

In einem nagelneuen und erst kurz vor der Rallye fertiggestellten Audi TTS ging die Rallye Club Perg Copilotin Daniela Reiterer an der Seite von Reini Sampl ins Rennen. Mit dem fast serienmäßigen Fahrzeug konnten sie nicht nur bei den Fans Aufsehen erregen, sondern auch den Klassensieg und den 13. Gesamtplatz einfahren.

Bei seiner erst 3. Rallye konnte der Rallye Club Perg Neuzugang Julian Wagner erneut unter Beweis stellen, daß er den Racing Rookie Bewerb im Vorjahr zurecht gewonnen hat. Bei den für ihn schwierigen Bedingungen mit wechselweise Asphalt- und Schotterfahrbahn konnte er speziell in den Bergab-Passagen viel Zeit gutmachen. Lediglich bergauf hatte er mit dem Leistungsdefizit seines Ford Fiesta Sport+ kaum eine Chance gegen die stärkeren Fahrzeuge der Konkurrenz, konnte sich mit einer sehr guten fahrerischen Leistung aber den 3. Platz in der Klassenwertung, sowie den 1. Platz in der Juinoren-Wertung sichern.

Bis zur letzten Sonderprüfung konnten sich Karl Raab und Martin Fürntratt am guten 34. Gesamtplatz einpendeln. Nach einer bis dahin sehr gut verlaufenden Rallye touchierte der BMW 2002 tii in einer gefinkelten Kurven-Kombination auf der letzten SP jedoch mit dem Heck einen Baum und wurde nicht unerheblich beschädigt. Um das Fahrzeug noch in Ziel und somit in die Wertung retten zu können entschied sich das RCP Duo, den Rundkurs vorzeitig zu verlassen und die damit verbundene Strafzeit auf sich zu nehmen. In der Gesamtwertung rutschte man auf den, den Umständen entsprechend passablen Platz 37 ab.

Ebenfalls bis zur letzten Sonderprüfung gut gelaufen ist es für Gerald Rigler und Martin Roßgatterer, welche sich von Beginn an mit ihrem Peugeot 207 S2000 trotz nicht funktionierender Handbremse am 2. Gesamtplatz hinter dem Favoriten Hermann Neubauer auf einem Ford Fiesta S2000 festsetzen konnten. Nach dessen Ausfall auf der vorletzten Sonderprüfung übernahmen die Beiden sogar die Führung. Die Freude darüber währte jedoch nicht lange, da ein kapitaler Motorschaden auf der letzten SP die Rallye für das RCP Duo vorzeitig beendete.

Tinschert wird zum Lebensretter

Glück im Unglück hatte Manfred Hinterreiter, bei dessen Mercedes 190E 2,3 bei der Anfahrt zur ersten Sonderprüfung der 3. Gang steckenblieb. Da noch genug Zeit vorhanden war und Hinterreiter die Ursache schon erahnt hatte, entschied er sich zu einer Schnellreparatur. Unter dem Fahrzeug angekommen passierte das Unerwartete. Der Gang löste sich ruckartig, wodurch der Wagenheber umkippte und der Mercedes seinen Fahrer unter sich begrub. Durch den prompt einsetzenden Adrenalinschub gestärkt konnte sein Copilot Christian Tinschert das Auto so weit anheben, daß Hinterreiter sich aus seiner mißlichen Lage befreien konnte. Das kurz darauf herbeieilende Großaufgebot an Rettung, Polizei und Rallyeleitung veranlaßte nach einem ersten Gesundheitscheck den Abtransport ins Krankenhaus, wo lediglich eine Rippenprellung festgestellt wurde. Hinterreiter hatte hier neben dem sofort richtig reagierenden Christian Tinschert wohl auch gleich mehrere Schutzengel auf seiner Seite.

Mit einem Sprung in einen Bach beendete Bernd Gebetsberger seinen Einsatz auf der vierten Sonderprüfung. Fahrer und Copilot blieben dabei unverletzt, der Golf 2 GTI erlitt dabei jedoch erheblichen Schaden. „Ich bin von Beginn an nicht ganz mit der Rallye warm geworden. Neue Rallye, neuer Copilot, welcher allerdings eine super Arbeit geleistet hat, sowie eine verhaute Reifenwahl im ersten Durchgang haben mich wohl etwas aus der Bahn geworfen und ich war an dieser Stelle einfach einen Tick zu schnell dran und konnte nur noch versuchen möglichst kontrolliert abzufliegen“, berichtet Gebetsberger enttäuscht.

 
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