Die Jännerrallye bot ihren Teilnehmern heuer mit Eis und Schnee genau das, was man sich jedes Jahr wünscht.
Über 50 Teilnehmer ließen es sich nicht entgehen, bei tiefst winterlichen Bedingungen im Mühlviertel auf Zeitenjagd zu gehen. Für den 23 jährigen Mauthausner Julian Wagner ging bei diesem Wintermärchen mit dem Gesamtsieg ein Traum in Erfüllung. Auch Platz 2 geht an den Rallye Club Perg.
Mit einem Bestzeitenfeuerwerk deklassierte der RCP Starter Julian Wagner den Rest des Feldes. Bis kurz vor Ende der Rallye konnte ihn sein älterer Bruder Simon fordern, nachdem dieser technisch ausfiel, betrug der Vorsprung auf den Zweitplatzierten am Schluss über 8 Minuten. Wagner konnte bei seinem ersten Einsatz im Skoda Fabia R5 und somit seinem ersten wirklichen Allrad-Einsatz sagenhafte 14 von 16 Sonderprüfungsbestzeiten auf seinem Konto verbuchen. Eine verpasste Bestzeit war auf ein technisches Problem zurückzuführen.
Nach einem holprigen Start, bedingt durch einen sich lösenden Turboschlauch an ihrem Ford Fiesta R5 kam das RCP Duo Gerald Rigler und Jürgen Heigl immer besser in Fahrt. Während immer wieder am Setup des Fahrzeuges gefeilt wurde, pendelten sich die Beiden auf Platz 5 der Gesamtwertung ein. Auf der 13. Sonderprüfung ging es dann Schlag auf Schlag. Simon Wagner schied mit technischem Defekt aus, Johannes Keferböck und Gerhard Aigner kamen von der Strecke ab und verbrachten einige Zeit im Tiefschnee. Der ebenfalls besser platzierte Ernst Haneder wurde auf der SP überholt. So fanden sich Rigler/Heigl plötzlich am 2. Gesamtrang wieder, welchen sie bis ins Ziel halten konnten. „Diesmal war das Glck auf unserer Seit und wir haben offenbar weniger Fehler als die Anderen gemacht“, erzählt Rigler zufrieden.
Am 20. Gesamtplatz beendete das Rallye Club Perg Team Karl Raab und Martin Früntratt mit ihrem BMW 318iS die Jännerrallye. Für die Beiden verlief die Rallye recht gut. Einmal erwischten sie bei einem zu ambitionierten Cut einen Schneestecken, welcher die Windschutzscheibe demolierte. Glücklicherweise war Ersatz vorhanden und konnte im Service getauscht werden, da eine Weiterfahrt sonst nicht möglich gewesen wäre. Belohnt wurden die Mühen mit dem Klassensieg.
Einen Top Start erwischte Martin Rossgatterer mit seinem Mitsubishi Evo V. Bis zur neunten Sonderprüfung konnte er sich als zweitschnellster nicht-R5 Fahrer etablieren und das obwohl es seine erste Jännerrallye als Fahrer war. Am zweiten Tag wurde ihm jedoch gleich die erste Sonderprüfung zum Verhängnis. Etwas zu spät auf der Bremse verpasste er die Ideallinie und rutschte von der Straße. Der Mistubishi kam zwar nur knapp daneben zum Stehen, grub sich aber so weit in den tiefen Schnee, dass er selbst mit helfenden Zuschauerhänden nichtmehr zu befreien war.
Einen sehr guten Start haben auch Steven Schierlinger und sein Rallye Club Perg Copilot Peter Medinger hingelegt. Mit der 9. Gesamtzeit auf der Sonderprüfung 1 überraschten sie mit ihrem Mazda 323 Pototyp (Motor und Technik stammt aus einem Mitsubishi Evo V) nicht nur sich selbst. Beim zweiten Durchgang dieser Sonderprüfung rutschten sie jedoch von der Strecke und konnten sich selbst nicht mehr befreien. Nach dem Restart am zweiten Tag stand die Zielankunft an oberster Stelle und man nahm etwas Tempo raus. Zudem liefen die Beiden bei allen Sonderprüfungen auf vor ihnen gestartete Fahrzeuge auf und mussten ein bis zwei davon auf den schmalen, von Tiefschnee begrenzten Strecken überholen. Die Freude über den vermeintlichen Klassensieg und Platz 17 gesamt währte dann nicht lange, da das Fahrzeug um 16 kg zu wenig auf die Waage brachte und das Mazda Duo disqualifiziert wurde. |