Vergangenes Wochenende war der Rallye Club Perg bei zwei Veranstaltungen vertreten. Der junge Mauthausner Julian Wagner war bei der Niederbayern Rallye höchst erfolgreich und der Amstettner Patrick Breiteneder hat bei der Rallyecross EM am Wachauring in Melk sein hoch gestecktes Ziel erreicht.
Fotos: Otto Lehr, www.motorsportfoto.at (1), www.bmp-motorsportfotos.com (1)
Bei seiner erst fünften Rallye, davon die erst zweite in einem Allradgetriebenen Mitsubishi Evo III konnte der RCP Starter Julian Wagner sein Talent erneut unter Beweis stellen.
Obwohl er wegen eines Differenzialschadens auf den Sonderprüfungen 3-5 nur mit Frontantrieb unterwegs war, konnte er sich als bester Österreicher im Starterfeld behaupten. Das bedeutet zugleich den Sieg in der Juniorenwertung der Austrian Rallye Challenge (ARC), sowie Platz 2 in der Gesamtwertung der ARC.
Nachdem die Mechaniker von Race Rent Austria innerhalb von nur 18 Minuten das Differnzial getauscht haben, konnte Julian mit seiner erfahrenen Rallye Club Perg Copilotin Ursula Mayrhofer, welche Aushilfsweise eingesprungen ist, wieder voll angreifen. Und das gelang ihm mit Bravour, obwohl er einerseits nur gebrauchte Reifen zur Verfügung hatte, andererseits bei bereits unmenschlicher Hitze auf den längeren Sonderprüfungen die Heizung aufdrehen musste, um den Motor zusätzlich zu kühlen. „Wir hatten locker 60 – 65 Grad im Cockpit und das bei der 25 km langen Prüfung. Da musst du topfit sein“, erzählt Wagner. Gekrönt wird Wagners großartige Leistung durch die 5. Gesamtzeit auf der genannten langen Sonderprüfung 12, wo er nur knapp langsamer als die zwei übermächtigen Porsche 911 GT3 und zwei BMW M3 war.
Freud und Leid bei der Rallyecross EM:
Der Amstettner Patrick Breiteneder startete mit seinem Mini Cooper S beim Rallyecross EM Lauf in Melk. Dass der Wind hier etwas rauer weht als in der österreichischen Meisterschaft war Breiteneder schon zu Beginn klar, dass hier aber derartig die Fetzen fliegen war selbst der erfahrene Rallye Club Perg Pilot überrascht.
Nichts desto trotz konnte er mit seinem PS mäßig unterlegenen Mini bereits in den Qualifikationsläufen mit Top 10 Zeiten zeigen, dass sein Fahrzeug bestens abgestimmt ist und zudem über eine mächtige Bremsanlage verfügt, wodurch er mit seiner Erfahrung in den engen Passagen viel Zeit gut machen konnte.
Im Semifinale konnte er als 3. in das Finale der Top 8 seiner Klasse aufsteigen, was sein durchaus hoch gestecktes Ziel war. Im Finallauf kämpfte er sich bis auf den 3. Platz vor, wo dann in der vorletzten Runde ein „Schnalzer“ aus dem Motorraum zu hören war. Wie sich später herausstellte, war der Keilriemen abgesprungen, was kein Problem mehr darstellen sollte. Jedoch hat sich in der letzten Runde ein Kontrahent gedreht und die Strecke blockiert was zum Abbruch und Neustart führte. Den erneuten Durchgang hielt die Batterie ohne Ladung jedoch nicht mehr durch und Breiteneder konnte seinen Mini kurz vor Schluss nur noch ausrollen lassen.
Dennoch kann der Amstettner mit seiner Leistung mehr als zufrieden sein. „Zweitschnellster Österreicher, 7. In der EM Wertung, sowie 3. In der ÖM und Zonenwertung sind Platzierungen über die ich mich in Anbetracht der Umstände kaum beschweren kann, wenngleich rein rechnerisch der 4. Gesamtplatz möglich gewesen wäre“, berichtet Breiteneder. |